Ermittlungsergebnisse

Keine Spur von Lord Lucan

Die Polizei suchte in den folgenden Tagen fieberhaft nach Lord Lucan, jedoch ohne Ergebnis. Alles was man fand, war ein Ford Corsair der in der Nähe von Newhaven bei den Docks abgestellt worden war. Es war das Auto von Michael Stoop, das er ihm kürzlich geborgt hatte, da der Mercedes des Lords nicht einwandfrei funktionierte. Im Auto fand man Blutspuren sowie das Ergänzungsstück zu dem Bleirohr, das im Haus in der Belgrave Street gefunden worden war, und das vermutlich die Tatwaffe ist. Außerdem fand die Polizei einen Notizblock von dem Seiten fehlten. Auf einen der Zettel hatte Lord Lucan eine Nachricht an einen Freund geschrieben und diese per Post versandt.

In der Wohnung des Lords in der Elizabeth Street wurden der Pass, die Brieftasche sowie der Führerschein des Lords gefunden. Außerdem seine Autoschlüssel sowie drei Adressbücher. Doch Lord Lucan selbst fand man nie wieder.

Schilderung aus der Sicht Lord Lucans

In den Adressbüchern fand die Polizei Hinweise auf Bekannte des Lords und machte sich auf, die Nacht des 7.November zu rekonstruieren.

Um 23:30 klopfte der Lord an die Tür seiner Freundin, Susan Maxwell-Scott. Er war in einem schlechten Zustand, mit nassen Kleidern und sehr aufgeregt. Er schilderte Frau Maxwell-Scott die Ereignisse in den Stunden zuvor und gab dabei ein ganz anderes Bild als seine Frau. Demnach sei er am Haus seiner Frau vorbei gekommen, als er auf dem Weg in sein Apartment gewesen sei, um sich für das Abendessen umzuziehen. Er sagte, er habe durch das Kellerfenster gesehen, wie seine Frau mit einem Mann gekämpft habe. Er ging ins Haus und in den Keller. Er sei auf dem Blut das überall auf dem Boden war, ausgerutscht, als er seiner Frau zu Hilfe eilen wollte. Der Mann mit dem sie gekämpft hatte, sei bei seinem Eintreten geflüchtet.

Der Lord erzählte Susan weiters, seine Frau sei darauf hin hysterisch geworden und habe ihn beschuldigt, einen Killer für sie angeheuert zu haben. Er habe dann geholfen ihre Wunden zu reinigen, doch als er frische Handtücher holen wollte, sei sie davon gelaufen. Er fürchtete, sie würde der Polizei erzählen, er stecke hinter dem Attentat, darum entschied er sich unterzutauchen.

Er sagte zu Susan, er habe drei Anrufe getätigt, nachdem er das Haus seiner Frau verlassen hatte. Seine Freundin Madeleine Floorman rief er zuerst an, dann seine Mutter und schließlich den Mann seiner Schwägerin, Bill Shand Kydd. Möglicherweise, so ergaben Recherchen von Linda Stratmann, klopfte er bevor er zu Susan ging, bei Madeleine Floorman, doch öffnete sie ihm nicht.

Letzte Lebenszeichen

Zwischen 22 Uhr und 22:30 rief er seine Mutter an, sagte ihr, es sei eine Katastrophe geschehen und sie möge sich um die Kinder kümmern. Er schilderte ihr die Ereignisse ähnlich wie Susan, mit Ausnahme der Szene, wie er auf dem Blut ausgerutscht sei. Zweimal versuchte er in jener Nacht Bill Shand Kydd, seinen Schwager telefonisch zu erreichen, doch ohne Erfolg.
Von Susan aus rief er erneut seine Mutter an, erfuhr, dass seine Kinder bereits bei ihr seien. Er versprach, er werde sich am nächsten Morgen bei der Polizei melden.
Danach schrieb er zwei Briefe an Bill Shand Kydd, der zweite betraf hauptsächlich finanzielle Angelegenheiten. Im ersten bittet er seinen Schwager, sich um seine Kinder zu kümmern.

Lieber Bill,

Die grässlichsten Ereignisse geschahen heute abend, wie ich kurz meiner Mutter berichtete, als ich den Kampf in der Lower Belgrave St unterbrach und der Mann verschwand.

V. (Veronica, seine Frau) beschuldigte mich, ihn angeheuert zu haben. Ich brachte sie hinauf und schickte Frances ins Bett und versuchte sie zu reinigen. ..

Weiters schreibt der Lord, seine Frau werde ihn der Tat beschuldigen. Dann bittet er Bill Shand Kydd seine Kinder bei sich aufzunehmen.

Im Brief an Michael Stoop den er ebenfalls bittet, den Kindern beizustehen, macht er den Richter und einen Psychiater für sein Unglück verantwortlich.

Die Polizei suchte fieberhaft nach Lord Lucan, nachdem man den Wagen bei den Docks in Newhaven entdeckt hatte, fand jedoch keine Spur. Fischer sagten, sie haben jemanden auf den die Beschreibung Lord Lucans passte, in der Nähe der Docks am frühen Morgen des 8. November gesehen. Doch die Suche nach dem Lord blieb erfolglos. Er verschwand einfach.

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